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Der Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS) – Die wahre Erfolgsgeschichte
Wenn man den ersten WSIS-Gipfel 2003 beobachtet hat, kann man zu recht denken, dass es nur um den Prozess und das Verfahren ging und bestenfalls am Rande um Inhalte oder gar die Überbrückung digitaler Spaltungen. Wenn man die lahme Sprache der Gipfelerklärung anschaut, kann man denken dass es nett ist, „Open Source“ dort zu sehen. Aber man fragt sich, ob das alles ist, ob die großen Anstrengungen von tausenden Aktivisten über fast zwei Jahre nicht effektiver hätten eingesetzt werden können.
Die wahre Erfolgsgeschichte hinter dem WSIS ist die globale Vernetzung von Zivilgesellschafts-Aktivisten, die durch ihn möglich wurde. Zum ersten Mal trafen die unterschiedlichen Communities auf globaler Ebene – Linux-Programmierer aus Afrika, Freie Medien Aktivisten aus Lateinamerika, Datenschutz-Lobbyisten aus Nordamerika, ICANN-Leute aus Asien, Gewerkschaftsvertreter aus Europa und Menschenrechtsaktivisten aus dem arabischen Raum, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Durch lange Diskussionen bei den WSIS-Vorbereitungskonferenzen, unzählige Emails und eine Reihe schlafloser Nächte in rauchgefüllten Hotelzimmern in Genf konvergierten ihre Agenden und Anliegen, und das Ergebnis waren ein gemeinsames Verständnis und eine geteilte Vision einer menschlichen Informationsgesellschaft. Die zivilgesellschaftliche Gipfelerklärung, die während des Gipfels im Dezember veröffentlicht wurde, zeigt dies deutlich: Am Ende zählt nicht die Technik, sondern die Menschenwürde.
Das andere Ergebnis war ein neues Netzwerk von Aktivisten, das den gesamten Globus umspannt und buchstäblich jeden Aspekt von Informations- und Kommunikationspolitik abdeckt. Es ist nicht begrenzt auf den Gipfel, der sein zweites Treffen im November 2005 in Tunesien haben wird, sondern verwurzelt in lokalen, nationalen und regionalen Netzwerken und Koalitionen. Bei diesem Panel werden wir die Erfolgsgeschichte dieses globalen Vernetzungsprozesses erzählen. Die Redner kommen aus verschiedenen Regionen und thematischen Hintergründen und waren Schlüsselfiguren der Zivilgesellschaft in den Gipfelvorbereitungen und den zahlreichen Veranstaltungen um den Gipfel selber.
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