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Workshop: Games go public

Einführung


Die digitalen Spiele sind die Pioniere des Cyberspace. Zu einer Zeit, als Computer noch schrankgroß waren und Fernsehen nur als kommunikative Einbahnstraße gedacht wurde, bereiteten sie - als Kinderspielzeug verkannt - das vor, was wir heute Informationsgessellschaft nennen. Computerspiele waren die ersten Anwendungen, bei denen sich nicht der Mensch der Maschine anpasste (Maschinensprache lernen musste), sondern der Computer sich nach dem Menschen richtete. Dies gilt für die Ebene der Bedienung ebenso wie für die Spielinhalte und -themen. Computerspiele waren und sind der Motor für die Popularisierung der Technik, die heute das Rückrad unserer gesellschaftlichen Kommunikation bildet. Sie waren die ersten, die die virtuellen Welten für alle zugänglich machten und sie mit spannenden Inhalten belebten. Im Workshop werden zwei Projekte vorgestellt und diskutiert, die auf verschiedene Weise der Bedeutung der Games Rechnung tragen. Beide haben das gemeinsame Ziel, möglichst viele Titel der Öffentlichkeit zu Forschungs-, Recherche- und natürlich Unterhaltungszwecken zugänglich zu machen.


1. Der Softwarelesesaal


Der Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V. hat als Träger des Computerspiele Museums und der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eines mit rund 10.000 Titel eines der grössten Unterhaltungssoftware-Archive weltweit. In Kooperation mit der Zentral- und Landesbibliothek, dem Verband der Unterhaltungssoftware Deutschlands (VUD) und der Ausstellungsagentur x:hibit ist für nächstes Jahr ein öffentlicher Zugang zu dieser Sammlung in Form einer Präsenzbibliothek mit Computerarbeitsplätzen am Schlossplatz in Berlin geplant.


2. Games Community


Games Community ist ein Online Projekt, das über eine möglichst grosse Verbreitung der Spiele deren Bewahrung sichern will. Technisch setzen wir auf Emulatoren, denn nur wenn man die Games unabhängig von ihrer jeweiligen Orginalhardware spielbar hält, kann man hoffen, dass sie auch noch in einigen Jahrzehnten und darüber hinaus erhalten bleiben. Aufgrund des Copyrightschutzes der Games ist es allerdings nicht legal, diese über Emulatoren zu betreiben. Daher setzt Games Community an diesem Punkt an. Wir wollen ein Umdenken bei den Lizenzhaltern erreichen und uns dafür einsetzen, dass Copyright geschützte Programme nach einer Phase der intensiven kommerziellen Nutzung freigegeben werden. Die Lizenzhalter können dabei idealerweise aus verschiedenen Arten der Freigabe wählen - von der für den privaten Gebrauch bis hin zur Freigabe des Source Codes. Games Community ist ein nichtkommerzielles Projekt. Initiator ist Andreas Lange, der auch Direktor des Computerspiele Museums in Berlin tätig ist.


Kontakt: Andreas Lange mail


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